OSTEOPATHIE
Die Ostheopathie ist eine alte Heilmethode und zeichnet sich durch ganzheitliche, sanfte und rein manuelle Methoden aus, bei der bis auf wenige Ausnahmen ausschließlich mit den Händen untersucht und behandelt wird. Das Prinzip beruht insbesondere auf der Behebung von Störungen der Körpermechanik durch manuelle Techniken.
Das therapeutische Ziel ist die Untersuchung und das Beheben von Bewegungseinschränkungen aller Gelenke des Körpers, insbesondere der Wirbelsäule. Ebenfalls werden die Muskulatur, Faszien und andere wichtige Strukturen wie z.B. Lymphsystem und Sehnen behandelt. Schon kleinste Fehlstellungen und Blockaden in den Gelenken verändern den Informationsfluss im Nervensystem und damit die Funktion der Muskulatur und aller anderen Körpersysteme. Blockaden können sich auch in anderen Körperbereichen äußern.
Verursacht wird dies durch vielfältige Kompensationsmechanismen des Körpers. Funktionen und Aufgaben eines eingeschränkten Körperteils werden von anderen Körperbereichen übernommen, um die Bewegungseinschränkung weitestgehend auszugleichen. Zu einem bestimmten Zeitpunkt sind jedoch diese Kompensationsmechanismen erschöpft und eine kleine Funktionsstörung kann sich zu einem krankmachenden Prozess entwickeln. Beispielsweise kann eine Störung im Bereich des 1. Halswirbels ein Problem mit dem Becken hervorrufen.
DAS ZIEL
Das Ziel ist die Selbstheilungskräfte des Körpers zu reaktivieren und eine Harmonisierung innerhalb des Organismus herbeizuführen, um das Pferd auf lange Sicht gesund und leistungsfähig zu halten. Ein Gesundheits-Check sollte 1-2-mal im Jahr erfolgen.
Die osteopathische Behandlung wird optimalerweise durch die Physiotherapie unterstützt. Zur effektiven Behandlung ist eine enge Zusammenarbeit mit Tierärzten, Dentisten, Schmieden, Sattlern, Tierheilpraktikern, Reitern, Reitlehrer/Trainer und natürlich mit dem Besitzer wichtig.
Osteopathie ist keine Konkurrenz zur traditionellen Tiermedizin, sondern versteht sich als eine in vielen Gebieten optimale Ergänzung der schulmedizinischen Behandlung. Sie kann einen Beitrag leisten zur Steigerung oder Wiederherstellung des Wohlbefindens und der Leistungsfähigkeit Ihres Tieres, egal, ob es sich um ein Pferd aus dem Spitzensport, ihr Freizeitpferd, das alte Pferd in Rente handelt.
MEIN FOKUS – ZUSAMMENHÄNGE ERKENNEN
Im Humanbereich ist es selbstverständlich, dass Sportler von Osteopathen und Physiotherapeuten betreut werden, damit sie sich keine Verletzungen zufügen oder diese besser heilen. Prävention und Rehabilitation sind bekanntes Vorgehen. Auch zum Beispiel nach Brüchen, einer OP oder Sehnenverletzung wird der Heilungsprozess durch osteopathische oder physiotherapeutische Maßnahmen unterstützt.
Unsere Pferde sind Bewegungstiere, sie werden trainiert sowohl im Freizeitsport als auch im Turniersport.
Lassen Sie es gar nicht so weit kommen, dass Ihr Pferd zum Patienten wird. Eine osteopathische Kontrolle 1-2 mal im Jahr unterstützt den Bewegungsapparat des Pferdes und präventierendes Training / Gesundheitstraining hilft, Verletzungen vorzubeugen und den Körper lange gesund und fit zu halten.
Wann sollte ich einen Osteopathen rufen?
Bei welchen Indikatoren/ Anzeichen kann eine Behandlung sinnvoll sein?
Eine osteopathische Behandlung Ihres Pferdes sollten Sie in Betracht ziehen, bei
Rittigkeitsproblemen, wie:
- Taktfehler in verschiedenen Gangarten, Lahmheit
- Schwierigkeiten u.a. beim Untertreten, Stellung, Biegung
- schlechte Kopf-, Hals- und Schweifstellung in Ruhe und während der Arbeit
- Steifheit
- Buckeln oder Steigen
- Festhalten oder Wegdrücken des Rückens
- Fehlende Vorwärts-Abwärts-Dehnung
- Verwerfen im Genick
- Widersetzlichkeit gegen die Reiterhilfen
- verweigern vor Hindernissen
- mangelnder Raumgriff
- Stolpern
- häufig den Unterhals herausdrücken
Verhaltensauffälligkeiten, wie:
- Leistungsabfall oder geringer Leistungsbereitschaft
- Beißen, aggressives Verhalten
- Schweifschlagen, Einklemmen oder Schiefhaltung des Schweifes
- Kopfschlagen, Schiefhaltung des Kopfes
- Empfindlichkeiten am Rücken, Bauch und der Gurtlage beim Putzen und Satteln
- beim Satteln die Ohren anlegen, den Kopf schlagen oder in die Luft beißen
- Mangel an Losgelassenheit und Anlehnung
- wenn es Schmerzen zeigt
- allgemein schlechte Körperhaltung
- bei unklaren Lahmheiten
- bei empfindlichem Rücken
- bei Problemen beim Schmied
- bei grundsätzlicher Muskelverspannung
- schlechte Futteraufnahme
- häufiges Scheuern oder Wunden an der gleichen Stelle
Andere Hinweise oder unterstützende Betreuung:
- Leistungspferde, Sportpferde oder Pferde, die eingetragen werden sollen
- nach einem Sturz oder Unfall
- nach einer OP
- bei Stoffwechselerkrankungen
- Wunden- und Narbengewebe
- Unpassende Ausrüstung
Je nach Befund lege ich viel Wert auf die enge Zusammenarbeit mit dem Tierarzt, Schmied, Zahnarzt, Sattler, Trainer und Reiter, die in die Diagnostik und in die Behandlung einbezogen werden.